Setlist:
Deed I Do
L-O-V-E
Isn't It Romantic
Night And Day
Blue Skies
Temptation
A Case Of You
Quiet Nights
Moonglow
Sunny Side Of The Street
Just Like A Butterfly
Just You, Just Me
Zugaben:
East Of The Sun
The Look Of You
I Don't Know Enough About You
Das Klavier-Festival Ruhr 2017 ging bis Juli (die RP berichtete), aber nun gab es als Nachschlag noch den ehrenvollen Besuch von Diana Krall, der wohl bekanntesten singenden Jazz-Pianistin. "Wir haben also jetzt Ende Juli", stellte sie in Duisburg...
Das Klavier-Festival Ruhr 2017 ging bis Juli (die RP berichtete), aber nun gab es als Nachschlag noch den ehrenvollen Besuch von Diana Krall, der wohl bekanntesten singenden Jazz-Pianistin. "Wir haben also jetzt Ende Juli", stellte sie in Duisburg trocken fest.
Sie fühlte sich nach eigener Aussage ihrerseits sehr geehrt, erstmals beim weltgrößten Klavier-Festival eingeladen zu sein, "neben so vielen großartigen Künstlern". Sie lobte die Mercatorhalle als "inspirierenden Ort" - und den außergewöhnlich guten Klavierstimmer. Die 1964 im kanadischen British Columbia geborene Musikerin war auch eine ebenso charmante wie unaufdringliche Moderatorin. Sie hätte sogar noch öfter die Songtitel ansagen können, oder Anekdoten erzählen wie die folgende über einen berühmten Jazz-Pianisten: "Als Studentin saß ich oft in einer bestimmten Bar und hörte ihm zu. Ich hatte, äh... Gründe, in dieser Bar zu sein, von denen ich Ihnen jetzt nichts sagen werde. Viele Jahre später stand ich mit ihm auf einer Bühne. Er erkannte mich wieder und sagte nur: ,Ah, Miss Lonely Hearts.'"
Es gab viel populären Mainstream zu hören an diesem zweistündigen pausenlosen Abend, sorgfältig und mit viel Spielfreude aufbereitet. Das passte perfekt zu Standards wie "Night and day" von Cole Porter, aber zum Beispiel auch zu "Still on my feet" von der Songwriterin Loni Mitchell. Da hörte man gerne zu, auch weil das Ergebnis meistens eher sanft war, nur manchmal fast rockig.
Erwähnt werden muss unbedingt, dass Diana Krall noch ein ebenbürtiges, also gleichfalls erstklassiges Quartett mitgebracht hatte. Anthony Wilson (Guitar), Stuart Duncan (Fiddle), Robert Hurst (Bass) und Karriem Higgins (Drums) trugen auch mit ihren Soli mindestens ebenso viel zur Begeisterung des Publikums bei.
Rheinische Post, Ingo Hoddick, 26. September 2017
Diana Krall gehört längst zu den großen Diven des Jazzgesangs. Ihre populären Interpretationen der Standards des American Songbooks bescherten ihr Millionen verkaufte CDs und international ausverkaufte Konzertsäle. So jetzt auch in der ...
Diana Krall gehört längst zu den großen Diven des Jazzgesangs. Ihre populären Interpretationen der Standards des American Songbooks bescherten ihr Millionen verkaufte CDs und international ausverkaufte Konzertsäle. So jetzt auch in der Mercatorhalle, in der die 1964 geborene Kanadierin mit ihrer hochkarätig besetzten Band beim Klavier-Festival Ruhr zu Gast war. Da Duisburg von den Weltstars des Jazz nicht gerade häufig besucht wird, war dieser Auftritt als Nachtisch des eigentlich schon beendeten Festivals auf jeden Fall eine kleine Sensation.
Doch zunächst wirkte die zierliche Sängerin merkwürdig indisponiert und verschlafen, hatte Sprachschwierigkeiten und verwechselte schon mal die Komponisten ihrer Songs. Gottseidank waren da gestandene Jazzer wie der wunderbare Gitarrist Anthony Wilson, der souveräne und unaufgeregte Bassist Robert Hurst und der präzise Schlagzeuger Kerriem Riggins, die als rhythmische Säulen die schwächelnde Bandleaderin auffingen. Dazu spielte Stuart Duncan mit viel Gefühl eine melodienselige Geige, die im Jazz so selten zu hören ist.
Doch spätestens mit Thelonious Monks „Blue Skies“ schien sie auf Normaltemperatur zu schalten und auch durch das Publikum ging ein Ruck. Damit war an diesem Abend auch die Pianistin Diana Krall wiedergeboren, die dann mit Klassikern von Tom Waits, Antonio Carlos Jobim oder mit Joni Mitchells „A Case of You“ den hohen Eintrittspreis für dieses Star-Ensemble rechtfertigte. Aber selbstverständlich gab es auch Songs ihres neuen Albums „Turn Up the Quiet“ zu hören. Grandios war dieses Konzert auch dann, wenn die Musiker ihrer Band solistisch oder im Quartett ihre beeindruckenden spieltechnischen Fähigkeiten offenbarten. Gitarrist Wilson klang wie einst Kenny Burrell und Robert Hurst. Dies machte deutlich, warum er seit Jahrzehnten der Lieblings-Bassist von Wynton Marsalis ist. Die zunächst so zurückhaltende Diana Krall spielte mehrere Zugaben mit ihren großen alten Hits, darunter das wärmende „The Look of Love“ und weitere Songs aus einer langen Karriere. Es gab dann zuletzt ganz viel Beifall und stürmischen Jubel für Diana Krall und ihre Band.
WAZ, Thomas Becker, 26. September 2017

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