Wo früher der glühende Stahl floss, entführte das Klavier-Festival Ruhr die Zuschauer in der Gebläsehalle in „Strawinskys Welt“ – nicht mit irgendeiner Besetzung freilich, sondern mit den Schülern dreier Schulen aus Marxloh. Im Rahmen des...
Wo früher der glühende Stahl floss, entführte das Klavier-Festival Ruhr die Zuschauer in der Gebläsehalle in „Strawinskys Welt“ – nicht mit irgendeiner Besetzung freilich, sondern mit den Schülern dreier Schulen aus Marxloh. Im Rahmen des „Integrativen Education Projekts“, so der offizielle Titel, besuchten ein Jahr lang Musiker und Choreographen die Grundschulen Sandstraße und Henriettenstraße und die Herbert Grillo-Gesamtschule und beschäftigten sich mit Igor Strawinskys „Feuervogel“. So sollte den Kindern nicht nur ein Zugang zur Musik vermittelt, sondern auch das Selbstbewusstsein gestärkt werden.
Moderator Tobias Bleek durfte schließlich die Bühne für die Tänzer der Tigerklasse freigeben, und die Grundschüler hatten sich zum „Wiegenlied“ einiges einfallen lassen. Nach und nach erhoben sich die Schüler, ganz in schwarz, und zeichneten mit ihren bunten Bändern Bögen in die Luft, bevor sie mit orffschem Instrumenten atmosphärische, selbst komponierte Klänge durch die Halle schickten. Gleich darauf zeigte die Mausklasse der Grundschule Sandstraße den „Fang des Feuervogels“, zunächst mit einer beinahe impressionistischen Eigenkomposition, dann mit einem szenischen Tanz, in dem die Falle für den Feuervogel sichtbar zuschnappte. Wie alle anderen Schüler waren die Grundschüler der Sandstraße mit sichtbar viel Herzblut bei der Sache.
Die sechs Klassen der Grundschule Henriettenstraße hatten sich, unter der musikalischen Leitung von Richard McNicol, einzelne Szenen aus dem Ballett herausgepickt. Mit wilden Drehungen und gewagten Sprüngen führten die Schüler durch die verworrene Geschichte rund um den Zauberer Kaschtschej und den namensgebenden Feuervogel. Mit viel Disziplin erschufen die Schüler eine beinahe bedrohliche Atmosphäre, die der oft verwirrenden Kunst von Strawinsky in jeder Hinsicht gerecht wurde.
Die Fünftklässler der Grillo-Gesamtschule setzten genauso auf eine dichte Atmosphäre. Mit Glocken-und Stabspielklängen tauchten die Künstler die Gebläsehalle in eine mystische Stimmung. Tatkräftige Unterstützung gab es dabei von Fabian Müller und Lorenzo Soulès am Flügel. Die beiden hochkarätigen Klasse-Pianisten spielten nicht nur musikalisch hervorragend, sondern stellten in der Arbeit mit den Schülern auch ihre Flexibilität unter Beweis.
WAZ Duisburg, Jonas Schlömer



Kritiken / Pressestimmen
Wo früher der glühende Stahl floss, entführte das Klavier-Festival Ruhr die Zuschauer in der Gebläsehalle in „Strawinskys Welt“ – nicht mit irgendeiner Besetzung freilich, sondern mit den Schülern dreier Schulen aus Marxloh. Im Rahmen des...